039 - Social Media alleine ist kein Heilmittel

Erstellt von Daniel Terwersche am Apr 22, 2020 11:47:18 AM

Wenn du als Steuerberater/in viel in den sozialen Medien unterwegs bist, wirst du wahrscheinlich auch in dieser Filterblase stecken, in der dir unterschiedliche Coaches, Social- Media-Agenturen, Online Recruiter und andere sagen, dass du via Social Media mittlerweile alle Mitarbeiter und Mandanten bekommen kannst, die du haben möchtest.

Da kommt jetzt wahrscheinlich die Frage auf, warum ich das erwähne, da ich es auf dem gleichen Wege mache, und deshalb möchte ich hier weiter ausholen.

 

Das Thema Social Media ist ein sehr relevantes Thema. Nicht nur organisch – das heißt, dass Kanzleien eigene Profile anlegen, um so zu kommunizieren und Informationen für Interessenten und Mandanten zu publizieren –, sondern auch auf dem anderen Weg, über die gekaufte Reichweite. Dadurch kann die gewünschte Zielgruppe durch Algorithmen angesprochen werden. Bei der gekauften Reichweite lässt sich die Zielgruppe in Bezug auf den Beruf, das Alter, die Interessen oder auch das Einzugsgebiet genau einstellen, um den Content an die richtigen Personen auszuspielen.

Dabei muss die Entscheidung getroffen werden, wie das Produkt beworben werden soll. Für Produkte, die gerade in der jetzigen Situation die Leute triggern, ist Social Media eine absolute Option, um ausschließlich über diese Plattform zu gehen.

Wenn allerdings ein sogenanntes High Involvement, also eine langfristige Kaufentscheidung wie z. B. Dienstleistungen oder Partnerschaften, aufgebaut werden soll, dann braucht es wesentlich mehr.

Jedoch wird es auch eine Minderheit an Typen geben, die auf Social Media positiv auf den Content eingehen wird.

Meine Empfehlung ist, Social Media als Bestandteil der Kommunikationsstrategie zu nutzen. Das heißt, dass das Interesse durch passende Informationen bei der Zielgruppe geweckt werden soll; so dass die Zielgruppe sich auf anderen Plattformen weiter informiert und so in den Kaufprozess bzw. in den Prozess des Bewerbens hineinkommt.
Dazu wird eine Landing Page benötigt, also ein Außenauftritt, der sehr unterstützend wirkt.

Denn man sagt ja auch, dass es sieben Kontaktpunkte braucht, bis eine Kaufentscheidung getroffen wird. Das heißt, dass jemand mal ein YouTube-Video gesehen hat, eine Broschüre in der Hand hatte, einen Vortrag gehört hat oder dass ein Freund beim Stammtisch davon erzählt hat und erst dann die Werbeanzeige sieht und sich daraufhin auf anderen Seiten weiter informiert. Das wäre die eine Möglichkeit.

Die andere Möglichkeit ist das Low Involvement; wenn eine Person gar nicht auf der Suche nach einem Steuerberater ist, aber die Infos auf Facebook trotzdem interessant findet – wodurch mit gewissen Punkten, die irgendwo relevant sind, getriggert wird. Und sobald die entsprechende Person mit ihrem Steuerberater nicht mehr zufrieden ist, fällt ihr genau das wieder ein. Und genau dann ist es wichtig, auffindbar zu sein.

Wenn euch also irgendwelche Dienstleister sagen, dass per Chat oder Anzeige die Mandanten gewonnen werden können, die man möchte, und automatisiert drei Anfragen pro Woche generiert werden, dann ist das entweder eine Aussage, die meiner Erfahrung nach meist nicht zutreffend ist, oder dass sehr viel investiert werden muss, um eine richtige Kampagne aufzusetzen. Das heißt, dass zum Beispiel mehrere hunderte Euro am Tag in Ads investiert werden müssen, um diese Ziele zu erreichen. Das kann betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, insbesondere wenn dadurch sehr gute Mandate gewonnen werden können oder bestimmte Zielgruppen angezogen werden, die wiederum andere anziehen – also ein Expertenstatus aufgebaut wird. Jedoch ist es relativ schwierig, das Ganze kurzfristig und richtig umzusetzen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Ich will niemandem etwas Schlechtes, aber ich möchte euch meine Erfahrung mitteilen. Denn auch ich war anfangs selber recht forsch und habe suggeriert, wie einfach es ist, per Internet die Mandanten zu bekommen, die man sich wünscht. Es ist allerdings nicht sehr einfach und es benötigt eine klare Positionierung, eine Kommunikationsstrategie und ein System, welches Schritt für Schritt nachhaltig aufgebaut wird – um letztendlich wirklich die Mandanten oder auch Interessenten für sich begeistern zu können.

In den seltensten Fällen geht das mal eben über eine App, irgendeinen interessanten Post oder über externe Leute, die etwas für euch posten. Sondern es muss nachhaltig und fundiert aufgebaut werden.

 

Wenn du genau wissen möchtest, wie das möglich ist, wie die Positionierung gesetzt wird, wie relevante Werte für die Zielgruppe nach außen dargestellt werden und was du investieren musst, um das Ziel zu erreichen, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du dich bei uns meldest.

In einem Gespräch finden wir eine Strategie für dich und deine Kanzlei heraus, wie das auch langfristig und fundiert umgesetzt werden kann. Denn zaubern können die wenigsten in diesem Bereich, und meist sind die Mandanten, die direkt darauf anspringen, nicht unbedingt die, die man sich wünscht.

Um langfristig und strategisch heranzugehen, sollten Systeme genutzt werden, die nachhaltig aufgebaut werden können, um nach und nach immer mehr positive Ergebnisse zu erzeugen.

 

In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel Spaß. Und bleib gesund!

Dein Daniel

 

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Thema: Podcast

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